Wenn Ihr Hund ein Problemverhalten zeigt (oder generell ein Verhalten zeigt unter dem der Hund selber leidet oder sein Umfeld gefährdet ist), ist es wichtig, zusammen mit einer Fachperson die Ursachen zu eruieren und dann ein gezieltes Training durchzuführen. Medizinische Ursachen und Schmerzen müssen ebenfalls abgeklärt werden. Die folgenden Videos geben nur einen Einblick, wie ein solches Training aussehen kann (schrittweise, niederschwellig und belohnungsbasiert). Siehe Artikel "Verhaltenstherapie beim Hund"
Da kompetentes Training die das Verhalten auslösende Emotion zum besseren verändert, arbeiten wir viel mit Gegenkonditionierung und Desensibilisierung. Was das bedeutet erklärt das folgende Video:
Viele Hunde reagieren mit starker Erregung auf diverse Reize (andere Hunde, bewegte Personen/Dinge, Geräusche). Die Ursachen dafür sind vielfältig. Einerseits wurden gewisse Rassen darauf selektioniert, rascher auf Reize zu reagieren. Andererseits können Lernerfahrungen dazu führen, dass Hunde sich vor gewissen Reizen fürchten. Es kann auch sein, dass Frustration vorliegt, weil die Leine es verhindert zum Ort des Interesses zu kommen oder das eine jagdliche Motivation vorliegt. Die untenstehenden Trainingsansätze sind bei Reaktivitätsproblemen sinnvoll. Das engage-disengage und look at that game sind grundlegende Trainingswerkzeuge.
Im folgenden die Anwendung dieser Trainingswerkzeuge auf konkrete Reaktivitätsprobleme.
Rollerblade/Fahrrad/Skater
Der Staubsauger, das Monster
Bellen am Zaun
Bellen an der Türglocke (siehe das Buch "Hilfe es klingelt")
Besonders häufig sind Reaktivitätsprobleme bei Begegnungen mit anderen Hunden zu beobachten. Es ist normales Hundeverhalten, dass ein Hund nicht mit jedem Hund interagieren möchte, der entgegen kommt und es ist die Verantwortung jedes Hundehalters seinen Hund anzuleinen und die nötige Distanz zu respektieren, wenn ein angeleinter Hund auftaucht.
Hund/Hund Reaktivität
Bellen bei anderen Hunden auf dem Spaziergang
Das Buch "Hund trifft Hund" zum Thema ist sehr empfehlenswert.
Hunde können von ganz verschiedenen Reizen Ängste entwickeln und oft kommt es zu einer Generalisierung und Sensibilisierung, so dass immer mehr Reize mit der Angst ebenfalls verknüpft werden. Bitte lassen Sie sich von einer Fachperson helfen und sehen Sie die nachfolgenden Informationen an.
Der Online Lehrgang "Wege aus der Angst" ist sehr zu empfehlen.
Das Buch "Leben will gelernt sein" ist insbesondere für Besitzer von Angsthunden zu empfehlen. Insbesondere Hunde, die Trauma und Deprivation erlebt haben.
Aggressionsverhalten hat wie jedes Verhalten seine Ursachen. Oft gibt es Ursachen in gesundheitlichen Aspekten, der Hund hat also Schmerzen. Insbesondere, wenn plötzlich vermehrt Aggressionsverhalten auftritt, sollte ein medizinischer Check durchgeführt werden. Häufig sind auch Ängste ein auslösender Faktor für Aggressivität, der Hund hat gelernt, dass durch sein Verhalten ein ihn ängstigender Reiz (z.B. Mensch/Hund) auf Distanz bleibt. Gutes Training führt dazu, dass der Hund diese Reize mit positiven Gefühlen verknüpfen lernt, sich immer mehr entspannt und es darum nicht mehr nötig hat, aggressiv zu reagieren. Je nach Situation braucht es als Managementmassnahme ein Maulkorbtraining. Im folgenden daher Informationen dazu.
Gutes Maulkorbtraining als Managementmassnahme
Gerade bei Aggressionen ist gewaltfreies Training wichtig
"Warum beisst ein Hund die Menschen, die er liebt?" ein gutes Buch zum Thema
Es ist für Hunde natürlich, dass sie mit ihrer Familie zusammen sein wollen. Daher ist es ein häufiges Problem, dass Hunde in grosse Angst oder gar Panik verfallen, wenn sie alleine gelassen werden. Es ist wichtig, dass man dem Hund schrittweise präventiv lernt, dass auch Orte mit Sicherheit und Geborgenheit verknüpft werden (unabhängig von Personen) und dass der Hund lernt, dass sein Mensch immer wieder zurück kommt. Hat ein Hund bereits Trennungsstress, ist mit kompetenten Trainer zusammenarbeiten. Siehe Artikel "Verhaltenstherapie beim Hund", da dies für den Hund wirklich ein sehr grosses Problem ist. Dieses kostenfreie Webinar von Leben mit Hunden gibt einen guten Einstieg ins das Thema.
Wenn ein Hund Ressourcen (Futter, Spielzeug, Liegeplatz, Person) verteidigt, bedeutet dies, dass er fürchtet etwas für ihn wichtiges zu verlieren. Daher ist auch hier Strafe falsch. Der Hund soll lernen, dass es nicht nötig ist, die Ressource zu verteidigen. In den folgenden beiden Videos sieht man Hunde mit einem Ressourcenaggressionsproblem - bitte in so einem Fall unbedingt mit kompetenten Trainer zusammenarbeiten. Siehe Artikel "Verhaltenstherapie beim Hund"
Darum ist die Prävention von Ressourcenverteidigung wichtig. So lernt der Hund, dass es nicht nötig ist, Ressourcen zu verteidigen.
Prävention von Verteidigung von Futter
Prävention von Spielzeug Verteidigung
Wenn unsere Hunde zum Tierarzt kommen, kann dies für sie sich wie ein Kontrollverlust anfühlen. Es wird etwas an ihnen gemacht, es tut weh, sie wissen nicht, was noch kommt. Gutes Medical Training gibt daher dem Hund das Gefühl der Kontrolle und Wahlmöglichkeiten zurück. Massnahmen werden angekündigt und positiv verstärkt.
Das Buch "Tierarztpraxis? Kein Problem" bietet hilfreiche Informationen für Hundehaltende wie auch für Tierärzte und Tierärztinnen.
Dass Hunde sich für bewegte Reize interessieren und ihnen nachlaufen möchten, ist genetisch fixiert. Jagen ist somit nicht ein "Verhaltensproblem" für den Hund, aber für das Leben in unserer Welt unerwünscht und gefährlich. Es ist daher unsere Aufgabe unsere Hunde so zu trainieren, dass sie Alternativen dazu ausleben dürfen, die nicht gefährlich sind und sie ansprechbar/umlenkbar bleiben.
Das Buch "Jagdverhalten verstehen, kontrollieren und ausgleichen" ist wirklich super umfangreich, fundiert und hilfreich.
Das Buch "Wilde Welpen & kleine Jagdnasen" ist sinnvoll für Besitzer von Jagdhunden, um bereits von Beginn an das Jagdverhalten in kontrollierbare Bahnen zu lenken.